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QM-Putzplan in der Arztpraxis: Hygienisch sichere und G-BA-konformen Reinigungsplan erstellen

KURZFASSUNG:

Hygiene ist für jede Arztpraxis Pflicht – nicht nur aus medizinischer Verantwortung, sondern auch aus Sicht von Qualitätsmanagement (QM), G-BA-Vorgaben und Begehungen durch Aufsichtsbehörden.

Ein strukturierter, schriftlich fixierter Putz- und Reinigungsplan ist dabei ein zentrales Element: Er zeigt, wer, was, womit und wie oft reinigt bzw. desinfiziert – und dient gleichzeitig als Nachweis gegenüber Behörden, KVen und Prüfern.

In diesem Artikel erfahren Sie:

  • welche Anforderungen ein QM-Putzplan für die Arztpraxis erfüllen sollte
  • wie Sie unterschiedliche Praxisbereiche (Wartezimmer, Behandlungsräume, Sanitärbereich etc.) im Plan abbilden
  • wie Sie Reinigung, Desinfektion und Dokumentation sinnvoll strukturieren
  • und wie Sie sich mit digitalen Mustervorlagen viel Zeit sparen können
Hinweis: In der QM-Software Paul finden Sie für Arztpraxen aller Fachrichtungen stets G-BA-konforme, aktuelle Mustervorlagen für Reinigungs- und Hygienepläne. Praxen sparen damit erfahrungsgemäß 75–100 Stunden pro Jahr, weil sie nichts neu schreiben müssen, Vorlagen nicht lange suchen und Anpassungen zentral vornehmen. Paul kann 30 Tage kostenlos getestet werden – inklusive aller Musterdokumente.

1. Warum ein QM-Putzplan in der Arztpraxis unverzichtbar ist

Ein QM Putzplan (Reinigungs- und Desinfektionsplan) ist mehr als eine interne To-do-Liste. Er ist:

  • Bestandteil des Hygienekonzepts und QM-Handbuchs
  • Nachweis bei Begehungen (Gesundheitsamt, KV, Gewerbeaufsicht)
  • Arbeitsinstruktion für Personal und ggf. externe Reinigungsdienste
  • Qualitätssicherungsinstrument, um die Praxis dauerhaft sauber und sicher zu halten

Typische Ziele eines Putz- und Reinigungsplans:

  • Vermeidung von Kreuzkontaminationen (z. B. zwischen Behandlungszimmer und Wartebereich)
  • klar definierte Verantwortlichkeiten – kein „fühlt sich keiner zuständig“
  • einheitliche Standards – unabhängig vom jeweiligen Mitarbeitenden
  • regelmäßige, nachweisbare Durchführung (Dokumentation)

Ein guter Plan unterscheidet dabei Reinigungsarten, Risikobereiche und Intervalle.

2. Grundlagen: Was gehört in einen QM-Putzplan für die Arztpraxis?

Ein vollständiger QM-Putzplan Arztpraxis sollte mindestens folgende Elemente enthalten:

  • Bereich (z. B. Behandlungsraum 1, Wartezimmer, Labor, Sanitäranlagen)
  • Objekte/Oberflächen (z. B. Liege, Arbeitsfläche, Stühle, Türgriffe)
  • Reinigungs-/Desinfektionsart (Reinigung, Desinfektion, Grundreinigung)
  • Frequenz/Intervall (nach jedem Patienten, täglich, wöchentlich, monatlich, anlassbezogen)
  • Verantwortliche Person/Rolle (MFA, Reinigungskraft, Praxismanager:in etc.)
  • Verwendete Mittel (Reiniger, Flächendesinfektionsmittel, Einmalmaterial)
  • Hinweise/Anmerkungen (z. B. Einwirkzeiten, besondere Schutzmaßnahmen)

Aus QM-Sicht hilft es, den Plan schriftlich zu fixieren, zu versionieren und regelmäßig zu überprüfen – etwa im Rahmen von QM-Sitzungen oder Hygienebeauftragten-Runden.

Mit Paul können Reinigungspläne als digitale Dokumente vorgehalten, zentral aktualisiert und standortspezifisch zugewiesen werden. Änderungen werden automatisch versioniert – so arbeiten alle immer mit der aktuellen Fassung.

3. Risikobereiche in der Arztpraxis und ihre Bedeutung für den Putzplan

Nicht alle Räume sind gleich kritisch. Ein QM-Putzplan sollte die Risikoeinstufung der Bereiche berücksichtigen:

  • Hohe Risikobereiche
    • Behandlungszimmer
    • Eingriffs- / OP-Räume
    • Labor
    • Aufbereitungs- und Sterilisationsräume
  • Mittlere Risikobereiche
    • Wartezimmer
    • Empfang
    • Personalraum / Teeküche
  • Niedrige Risikobereiche
    • Büro- und Verwaltungsräume
    • Lagerräume (ohne direkten Patientenkontakt)

Je höher das Risiko, desto häufiger und strukturierter müssen Reinigung und Desinfektion durchgeführt werden – oft mehrmals täglich.

4. Reinigungsarten im QM-Putzplan: Reinigung, Desinfektion, Grundreinigung

Im Reinigungsplan sollten die Reinigungsarten klar unterschieden werden:

  • Laufende (Unterhalts-)Reinigung
    • Tägliche bzw. turnusmäßige Entfernung von Staub, Schmutz, Abfall
    • z. B. Böden wischen, Oberflächen reinigen, Abfallentsorgung
  • Desinfektion
    • Reduktion von Keimen auf ein sicheres Maß mittels zugelassener Desinfektionsmittel
    • z. B. Liegen, Arbeitsflächen, häufig berührte Flächen (Türklinken, Armaturen)
    • besonders nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten oder in Bereichen mit invasiven Maßnahmen
  • Grundreinigung
    • in größeren Abständen (z. B. monatlich, quartalsweise)
    • intensive Reinigung, auch schwer zugängliche Bereiche, ggf. Spezialreinigung

Diese Unterscheidung ist wichtig, um in Audits erklären zu können, warum etwas wann wie oft gereinigt oder desinfiziert wird.

5. Beispiel: QM-Putzplan für die Arztpraxis

Bereich Oberflächen / Objekte Reinigungsart Frequenz Verantwortlich Hinweise
Behandlungsraum 1 Behandlungsliege, Ablageflächen, Arbeitsplatte, Armaturen Reinigung + Flächendesinfektion Nach jedem Patienten, mindestens 1x täglich gründlich MFA / Behandlerteam Geeignetes Flächendesinfektionsmittel verwenden, Einwirkzeit beachten, Einmalunterlagen wechseln
Behandlungsraum 1 Boden Reinigung 1x täglich, bei sichtbarer Verschmutzung sofort Reinigungskraft Feucht wischen, farbcodierte Wischsysteme verwenden
Behandlungsraum 2 Instrumententische, Bedienelemente Geräte Flächendesinfektion Nach jedem Eingriff MFA / Behandlerteam Nur freigegebene Mittel für Medizingeräte verwenden
Wartezimmer Sitzmöbel, Tischflächen, Türgriffe Reinigung + punktuelle Desinfektion Täglich, Türgriffe bei hoher Frequenz mehrfach täglich Reinigungskraft / MFA Spielzeug regelmäßig desinfizieren oder desinfizierbare Materialien verwenden
Empfang / Tresen Tresenoberfläche, Telefone, Tastaturen, Kartenlesegerät Reinigung + Desinfektion Täglich, bei sichtbarer Verschmutzung sofort MFA / Empfang Elektronische Geräte mit geeigneten Desinfektionstüchern behandeln
Sanitärbereich Patienten Toiletten, Waschbecken, Armaturen, Türgriffe Reinigung + Desinfektion Mindestens 2x täglich, bei hohem Patientenaufkommen häufiger Reinigungskraft Sanitärreiniger und Flächendesinfektionsmittel mit geeignetem Wirkspektrum einsetzen
Sanitärbereich Personal Toiletten, Waschbecken, Armaturen, Türgriffe Reinigung + Desinfektion Täglich Reinigungskraft Getrennte Reinigungsutensilien für Patienten- und Personal-WCs verwenden
Labor Arbeitsflächen, Zentrifuge, Laborgeräteoberflächen Reinigung + Desinfektion Nach Abschluss der Laborarbeit, mindestens 1x täglich Laborpersonal Besondere Vorgaben des Labors / Herstellers beachten
Aufbereitungsraum Aufbereitungsflächen, Spülbecken, Verpackungstische Reinigung + Desinfektion Mehrmals täglich nach Nutzung MFA / Hygienebeauftragte:r Trennung von rein/unrein unbedingt einhalten
Personalraum / Teeküche Arbeitsflächen, Tisch, Kühlschrankgriffe, Mikrowelle Reinigung Täglich, Kühlschrank 1x wöchentlich Reinigungskraft / Personal Lebensmittel regelmäßig prüfen und entsorgen
Büro / Verwaltung Schreibtische, Tastaturen, Telefone Reinigung 1x wöchentlich, bei Bedarf häufiger Reinigungskraft / Personal Datenschutz beachten (keine offenen Patientenunterlagen)
Alle Bereiche Lichtschalter, Türgriffe, Geländer Reinigung + punktuelle Desinfektion Täglich, bei Infektionswellen ggf. häufiger Reinigungskraft / MFA Fokus auf häufig berührte Flächen (Touchpoints)

6. Reinigungs- und Desinfektionsmittel im QM-Putzplan

Neben den Bereichen ist im QM-Kontext wichtig, welche Mittel eingesetzt werden und ob sie für den jeweiligen Zweck zugelassen sind. Hier ein Beispiel, das du ebenfalls direkt verwenden kannst:

Bereich Reinigungsmittel Desinfektionsmittel Wirkspektrum / Hinweise
Behandlungsräume Neutralreiniger für Böden und Oberflächen VAH-gelistetes Flächendesinfektionsmittel Wirksam gegen Bakterien, behüllte Viren; Einwirkzeit laut Hersteller einhalten
Sanitärbereiche Sanitärreiniger (z. B. gegen Kalk, Urinstein) Flächendesinfektionsmittel mit erweitertem Wirkspektrum Auf Materialverträglichkeit bei Armaturen und Keramik achten
Labor / Aufbereitungsraum Neutralreiniger Desinfektionsmittel entsprechend Herstellerangaben der Geräte Keine aggressive Chemie, die Geräteoberflächen beschädigt
Wartezimmer / Empfang Allzweckreiniger Flächendesinfektion für Touchpoints (Klinken, Tische) Textilen ggf. mit geeigneten Verfahren aufbereiten
Personalraum / Büro Allzweckreiniger Desinfektionstücher für Tastaturen und Telefone Nur für elektronische Geräte geeignete Produkte nutzen

7. Dokumentation im QM: Nachweis über durchgeführte Reinigungen

Ein Putzplan ist aus QM-Sicht nur dann wirklich wirksam, wenn die Durchführung dokumentiert wird – egal ob auf Papier oder digital.

Mögliche Dokumentationsformen:

  • Checklisten mit Datum, Bereich, Maßnahme, Kürzel der durchführenden Person
  • Digitale Aufgabenlisten mit Erinnerungen (wiederkehrende Aufgaben)
  • Protokolle bei Grundreinigungen oder Sonderreinigungen (z. B. nach Umbau)

Beispiel einer Dokumentationstabelle:

Datum Bereich Maßnahme Verwendetes Mittel Durchgeführt von Besondere Vorkommnisse
01.09.2025 Behandlungsraum 1 Flächendesinfektion Liege & Arbeitsflächen [Produktname] [Kürzel]
01.09.2025 Wartezimmer Reinigung Sitzmöbel & Tische [Produktname] [Kürzel] Hohe Patientenfrequenz
01.09.2025 Sanitärbereich Patienten Reinigung & Desinfektion [Produktname] [Kürzel] Seifenspender aufgefüllt

In Paul lassen sich wiederkehrende Reinigungsaufgaben als Workflow mit Erinnerungsfunktion anlegen. Lesebestätigungen und Aufgabenabschlüsse werden dokumentiert – ideal als Nachweis bei Begehungen.

8. Rollen, Verantwortlichkeiten und Schulung – QM-Perspektive

Ein Putzplan funktioniert nur, wenn klar ist:

  • Wer ist insgesamt verantwortlich? (z. B. Hygienebeauftragte:r, Praxisinhaber:in)
  • Wer führt welche Maßnahmen durch? (MFA, Reinigungskraft, externer Dienstleister)
  • Wie werden neue Mitarbeitende eingewiesen?

Im QM-System sollten dazu dokumentiert sein:

  • Zuständigkeiten (Organigramm, Funktionsbeschreibungen)
  • Schulungsunterlagen / Einweisungsprotokolle
  • Regelmäßige Unterweisungen (z. B. jährlich)

Auch hier gilt: Je mehr Struktur und Standardisierung, desto einfacher die Umsetzung im Alltag – und desto besser die Argumentationsbasis bei Kontrollen.

9. QM-Putzplan digital abbilden – warum eine Software wie Paul hilft

Ein Reinigungsplan als Word-Datei im Ordner reicht heute meist nicht mehr aus, wenn:

  • mehrere Standorte
  • verschiedene Fachrichtungen
  • wechselnde Teams oder externe Reinigungsdienste
  • regelmäßige Anpassungen durch neue Vorgaben

Mit der QM-Software Paul können Arztpraxen ihr Hygienemanagement – inklusive Putz- und Reinigungsplänen – vollständig digitalisieren:

  • G-BA-konforme Musterdokumente für Reinigungspläne, Hygienepläne und Checklisten
  • regelmäßige fachliche Aktualisierung der Vorlagen
  • standort- und bereichsspezifische Zuweisung von Reinigungsplänen
  • Volltextsuche: jedes Dokument in Sekunden finden
  • automatische Dokumentenlenkung (Versionen, Freigaben, Archivierung)
  • Aufgaben- und Erinnerungsfunktionen für wiederkehrende Reinigungsmaßnahmen

Arztpraxen sparen durch die Nutzung der vorhandenen Mustervorlagen und automatisierten Abläufe typischerweise 75–100 Stunden pro Jahr, weil:

  • keine eigenen Putzplan-Vorlagen von Grund auf erstellt werden müssen
  • Aktualisierungen zentral eingespielt werden
  • Dokumente und Nachweise nicht gesucht werden müssen, sondern sofort verfügbar sind.
Sie können Paul 30 Tage kostenlos testen und in dieser Zeit bereits alle Mustervorlagen nutzen, an Ihre Praxis anpassen und mit Ihrem bestehenden Hygienekonzept verknüpfen.

10. Fazit: QM-Putzplan Arztpraxis – Hygiene, Sicherheit und Zeitersparnis

Ein sauber strukturierter QM-Putzplan für die Arztpraxis ist ein zentrales Element für:

  • hygienische Sicherheit
  • Rechtssicherheit (G-BA, Infektionsschutz, Begehungen)
  • reibungslose Abläufe im Team

Mit klar definierten Bereichen, Intervallen, Mitteln und Verantwortlichkeiten schaffen Sie Transparenz und können jederzeit nachweisen, dass in Ihrer Praxis systematisch und nachvollziehbar gereinigt und desinfiziert wird.

Statt mühsam eigene Tabellen und Dokumente zu pflegen, können Sie auf digitalisierte, G-BA-konforme Mustervorlagen zurückgreifen – und Ihr Hygienemanagement in eine moderne, zeitsparende Struktur überführen.

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Christian Jager, M. Sc.

Autor

Christian Jager ist Gründer und Geschäftsführer der Paul Solutions GmbH sowie der InnovaPrax GmbH. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung im Gesundheitswesen und berät seit über 10 Jahren Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Pflegeeinrichtungen zu den Themen Qualitätsmanagement, Arbeitsschutz und Hygiene.

Durch seine frühere Tätigkeit als Rettungsassistent in der Notfallrettung und im Pflegedienst kennt er die täglichen Herausforderungen der Akteure im Gesundheitswesen aus erster Hand – vom Praxisalltag bis zur behördlichen Begehung.

Als Gesundheitsökonom, QM-Beauftragter (TÜV), Fachkraft für Arbeitssicherheit, staatlich geprüfter Desinfektor und Brandschutzbeauftragter (TÜV) vereint er medizinisches, organisatorisches und technisches Fachwissen.

Er hat mit seinem Team über 100 behördliche Begehungen erfolgreich begleitet. Dieses Know-how bringt Christian Jager heute in die Entwicklung praxisnaher, digitaler Lösungen ein – mit dem Ziel, medizinische Einrichtungen sicher, effizient und nachhaltig zu machen.

Darüber hinaus engagiert er sich in Fachverbänden wie dem VDSI und der DGKH und ist weiterhin im öffentlichen Rettungsdienst aktiv.